Wasserdampf-Therapie

Schonende Wasserdampf-Behandlung der gutartigen Prostatavergrösserung mit dem Rezūm™-System.

Die Prostatavergrösserung (benigne Prostatahyperplasie = BPH) ist eine häufige Erkrankung älterer Männer. Nebst den lästigen Beschwerden kann es auf Dauer durch die Störung der Blasenentleerung zu wiederholten Harnwegs-Entzündungen, Blasen-Steinen oder einer Schädigung von Blase und Nieren kommen. Oft ist eine medikamentöse Therapie nicht ausreichend oder muss wegen Nebenwirkungen abgesetzt werden. In diesen Fällen stehen verschiedene effektive Verfahren zur operativen BPH-Behandlung zur Verfügung.

Die bipolare transurethrale Resektion (TURP) und die Enukleation (TUEP) der Prostata stellen seit Jahrzehnten und nach wie vor den Behandlungs-Standard der BPH dar. Eine schonende und vergleichsweise noch weniger invasive Alternative zur Behandlung der Prostatavergrösserung stellt neuerdings die transurethrale, konvektive, interstitielle Wasserdampf-Ablation dar.

Wie funktioniert die Wasserdampf-Therapie?

Im Rahmen einer Blasenspiegelung (Zystoskopie) wird ein sehr dünnes Kunststoffrohr mit integrierter Kamera in die Harnröhre eingeführt. Über die Spitze des Röhrchens wird eine Nadel ca. 1cm seitlich ausgefahren und kleinere Mengen (0.42ml pro Injektion) 103° heisser Wasserdampf in die Prostata eingebracht, wodurch das vergrösserte Prostatagewebe durch die Wärme-Energie unmittelbar zerstört, zum Schrumpfen gebracht und vom eigenen Körper im Verlauf von generell 1-3 Monaten abgebaut wird. Ausserhalb der gewünschten Behandlungszone treten, durch die Prostata-Kapsel geschützt, keine Hitzeschäden auf. Der Eingriff dauert weniger als 30 Minuten und wird in der Regel in leichter Narkose (Sedoanalgesie) durchgeführt werden.

 

Was passiert nach der Wasserdampftherapie?

Der Eingriff erfolgt im Rahmen einer dreitägigen Hospitalisation stationär. Nach der Therapie wird ein Katheter für 2 bis 7 Tage, abhängig von der individuellen Situation und Prostata-Grösse, eingelegt. Der gewünschte Effekt zeigt sich meist nach 6 Wochen und entwickelt sich langsam bis zur vollen Wirkungsentfaltung innert eines halben Jahres komplett.

 

Welche Komplikationen sind möglich?

Die möglichen Komplikationen sind mild und sind in der Regel nur vorübergehend. Mit leichten Blutungen im Urin und einer vorübergehenden Drangsymptomatik ist zu rechnen. In seltenen Fällen kann nach der Entfernung des Katheters ein Harnverhalt auftreten. Extrem selten kommt nicht zur Inkontinenz, Blut-Transfusion, Impotenz oder Ejakulationsstörung.

 

Wie lange wirkt die Therapie?

Gemäss der letzten publizierten, prospektiven randomisierten Studie konnten günstige Ergebnisse auch nach 4 Jahren nachgewiesen werden. Die Beschwerden verbesserten sich um über 46% und der maximale Harnstrahl um 49.5%. Damit kann die Wasserdampf-Therapie eine invasivere Methode verhindern oder zumindest hinauszögern.
Zur Studie: Klick

 

Für wen ist die Wasserdampf-Therapie geeignet?
Für Patienten…

  • die ihre sexuellen Funktionen erhalten möchten
  • die milde bis moderate symptomatische Beschwerden haben
  • bei denen eine Medikation nicht ausreicht oder nicht vertragen wird
  • die eine alternative Therapie zur klassischen OP suchen oder dafür nicht geeignet sind
  • bei denen eine Vollnarkose mit erheblichen Risiken verbunden wäre

 

Vorteile der Wasserdampf-Therapie

  • keine Vollnarkose oder Spinal-Anästhesie nötig
  • deutliche kürzere Operations-Dauer
  • kürzerer Spital-Aufenthalt
  • weniger invasiv, praktisch kein Blutverlust
  • Erhalt der Erektions- und Ejakulationsfunktion
  • normale Aktivitäten nach wenigen Tagen wieder möglich

Vergleich

Resektion Wasserdampf
Dauer des Eingriffes 45-90min (je nach Prostata-Grösse) 10-20min
Anästhesie Vollnarkose oder Spinal Sedo-Analgesie (wie z.B. bei Darmspiegelung)
Spital-Aufenthalt 4-5 Tage 3 Tage
Trage-Dauer des Blasen-Katheters 2-3 Tage 2-7 Tage
Körperliche Schonung nach Eingriff ca. 3 Wochen ca. 3 Tage
Samenerguss meist rückwärts in Harnblas meist normal erhalten
Inkontinenz/Impotenz keine keine

Fragen?

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